
Thermografie in der Theorie
und Praxis
(INTERNET: www.irPOD.net / e-MAIL: [email protected] ) © Bernd Schindel 2007
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Funktionsprinzip moderner NEC Thermo Tracer TH/TS91/92'Serie
Ungekühlte FPA Bolometer Kameraeinheit
Der Sensor besteht nicht aus einem Singledetektor oder einer Detektorleiste sondern aus einem
Chipsensor. Er ist ein ferroelektrisches Array mit X/Y 320 bzw. 640 x 240 bzw. 480 Pixeln aus
Bariumstrontiumtitan (BST) bzw. Vanadium Oxid (Vox). Es wird für den Betrieb der Infrarotkamera keinerlei
Kühlung mehr benötigt, anders ist jedoch der Aufbau des Chips und die Aufnahmetechnik. Unter Bias und
nahe der Curie-Temperatur ändert sich eine elektrische Ladung an dem BST-Kondensator mit hoher
Empfindlichkeit in Abhängigkeit von der Temperatur. Die Pixel des ferroelektrischen Arrays sind deshalb
thermisch voneinander isoliert. Das Bild wird nicht wird ähnlich wie bei einer CCD Kamera generiert, das
Photonenwanderungsprinzip gibt es jedoch nicht in dieser Form. Auch ein vorgesetzter Scanner, wie bei
den mechanischen Infrarotkameras ist wegen dem Flächensensors nicht mehr erforderlich. Die
Temperaturreferenzierung erfolgt auch nicht über einen on-line mitgeführten Schwarzkörper-Chopper,
sondern durch den sog. NUC- Vorgang, der zeitweilig immer wieder die etwaigen Driften der Ambient- und
Betriebstemperaturen kompensiert. Hierbei wird inzwischen ein beachtliches temperaturbezogenes
Langzeitstabilitätsverhalten erreicht, das sich mit scannenden Infrarot Kamerasystemen messen kann. Die
Performance hinsichtlich Funktionalität und Softwarefeatures der Kamera, wird auch fortgeschrittenen
Ansprüchen in der Thermografie gerecht.
Wichtig:
Auf Grund der fehlenden Kühlung lassen sich diese ausschließlich langwellig angesiedelten
(Spektralbereich 8µm - 12µm) Infrarot uFPAs für Langzeitbeobachtungen exzellent einsetzen. Dadurch
werden erstmalig kostenreduzierte Lösungen im F&E Bereich, Verkehrsmanagement und Prozesskontrolle
sowie Qualitätsprüfwesen möglich. Die Maintenancefreundlichkeit, Ausfallsicherheit und Langlebigkeit
sprechen für diese Systemgruppen.
Das geringe Kameragewicht, die fortschreitend verbesserte Bildqualität und das gesteigerte
Stabilitätsverhalten lassen Infrarot uFPA Bolometerkameras fortwährend dominanter auf dem Infrarotmarkt
werden. Besonders auf dem Felde der präventiven Instandhaltung und der prozessorientierten
Anwendungen findet man die häufigsten Anwendungen. Zu diesem Zwecke werden uFPAs grundsätzlich
als kommerzielle sog. umgangserprobte HandyCams angeboten und als industietaugliche Ein- bzw.
Anbaukomponenten mit Schutzgehäusen die auch den gröbsten Betriebsbedingungen gerecht werden.
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